Heiligkreuzer Seife

Liebe Kundinnen, liebe Kunden


zunächst möchte ich ihnen herzlich für die zahlreichen Zuschriften auf den Newsletter vom März danken – so viele wie diesmal waren es noch nie. Ich freue mich sehr über diesen Gedankenaustausch. Hätte ich ein Ladengeschäft, könnte man über dies oder das einfach an der Theke plaudern, umso mehr freue ich mich, dass ein Dialog auch in der Welt eines Online-Shops möglich ist!

Angesichts der zunehmenden Zahl und Wucht schlechter Nachrichten (immer noch nicht ausgestandene Pandemie, Krieg, Flucht, Vertreibung, Klimakatastrophe, Energiekrise, Inflation, nun auch noch der andauernde Beschuss des größten europäischen Atomkraftwerks Saporischschja etc.), hatte ich im Frühjahr vorgeschlagen, dem Vogel-Strauss-Reflex ("Das ist ja alles so schlimm, da kann ein/e Einzelne/r ja sowieso nichts machen") zu widerstehen und stattdessen einmal zu schauen, ob man nicht doch zumindest eine Kleinigkeit tun kann.

Mir sind da seither zwei Kleinigkeiten gelungen. Ein grosses Paket Seifen zu spenden, die auch Flüchtlingen aus der Ukraine zugute kommen – war naheliegend und einfach. Die Ringelblumenseife war deshalb leider einige Zeit ausverkauft, ist nun aber wieder bestellbar. Etwas komplizierter war es, meine kleine Amateur-Solaranlage soweit zu bringen, dass sie zumindest von Mai bis Oktober so viel Strom liefert, dass der komplette Versand mit eigenem Sonnenstrom bestritten werden kann.
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Sie wissen sicher aus der Presse, dass es – zumindest bislang – ein recht mühsames und teils auch wenig rentables Unterfangen ist, in der Schweiz eine Solaranlage aufs Hausdach zu bringen (ein Blick auf die Dächer der Nachbarländer zeigt, dass es offenbar auch anders ginge). In meinem Fall – einem gemieteten historischen (vulgo: altem) Haus mit ebensolchem Dach, was die Panels vermutlich kaum tragen könnte – ist das noch einmal eine Nummer komplizierter.
haus
Also habe ich vor fünf Jahren angefangen, eine kleine Inselanlage zusammenzubauen ("Insel" in dem Sinne, dass sie nicht ans Stromnetz angeschlossen ist): ein Solarpanel auf dem Carport meiner Vermieterin für 12 Volt Gleichstrom, jede Menge Kabel, ein Laderegler und eine Bleibatterie vom Typ Gabelstapler im Keller. Inzwischen sind es vier Panels geworden, im Winter stehen sie ans Haus gelehnt im Vorgarten, weil da dann mehr Sonne ist, und sie liefern im Sommer immerhin tagsüber rund 200 Watt.
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Schon länger gelingt es, damit eine Bewässerungsanlage für den Vorgarten zu betreiben, dazu ganzjährig den grössten Teil der Beleuchtung im Haus mit 12-Volt-LED-Lampen und den Internet-Router. Möglich ist – vorwiegend in der helleren Jahreszeit – auch der Betrieb einer speziellen 12-Volt-Kühl- und Gefriertruhe, das Aufladen meines Elektro-Tretrollers (umgangssprachlich "E-Totti") mit dem ich sehr viel fahre, das Laden von Akku-Staubsaugern, diversen Mobilgeräten und auch der Laptops, die für den Betrieb des Online-Shops und des Versands nötig sind.

Die Herausforderung bei einer solchen Niederspannungsanlage mit 12 Volt sind regelmässig grössere Stromverbraucher. Man kann aus 12 Volt Gleichstrom mit einem Wechselrichter zwar auch die netzüblichen 230V Wechselstrom erzeugen, allerdings kommt man da mit einer so kleinen Anlage mit grossen Verbrauchern sehr schnell an seine Grenzen.

Für den Versand braucht es eigentlich recht wenig Energie, nur Licht, einen Laptop und einen Laser-Drucker zum Ausdrucken von Rechnungen und Versandetiketten. Der Drucker braucht jedoch kurzzeitig jeweils 950 Watt, das hat seinen Betrieb mit Sonnenstrom bislang unmöglich gemacht.

Dank eines zusätzlichen mobilen Lithium-Ionen-Speichers mit leistungsfähigem Wechselrichter (so etwas firmiert meist unter den Begriffen "Solar-Powerstation" oder "Solar-Generator" für Camping- und Notstromzwecke) ist es nun seit dem Frühjahr gelungen, den kompletten Versandvorgang mit eigenem Sonnenstrom zu bestreiten.

Es funktioniert seit Mai zuverlässig und wird angesichts des Sonnenstandes bis Oktober gehen. Der Zusatzakku wird an den Tagen, an denen kein Versand stattfindet, regelmässig wieder aufgeladen.

Besonders gefreut hat es mich auch, dass es gelungen ist, mit eigenem Sonnenstrom und der neuen Power-Station auch Seifensäckchen bedrucken zu können. Die Farbe wird dabei mit einem Stempel aufgetragen und dann mit einem Bügeleisen fixiert. Das braucht zum Aufheizen rund 900 Watt. Hier können Sie ein kurzes Video dazu ansehen, wenn Sie möchten. Der über einige Tage gespeicherte Strom hat ausgereicht, um an einem Abend 240 Säckchen zu bedrucken.

All das klingt vielleicht gut, ist tatsächlich wirklich aber nur eine Kleinigkeit und wird die Welt nicht retten. Um 50 Seiten Rechnungen auszudrucken, braucht es so viel Strom, wie meine Kaffeemaschine für einen Cappuccino – und ich trinke morgens meistens zwei. An den Boiler fürs Warmwasser muss ich da gar nicht erst denken.

Allerdings: Wenn man versucht, alles Mögliche mit dem wenigen eigenen Strom zu betreiben, merkt man erst, was die Dinge, die man tagtäglich so in der Steckdose hat, wirklich verbrauchen. Man stellt beispielsweise fest, dass das Streamen von Videos ein Vielfaches von Strom verbraucht (der Laptop-Akku ist viel schneller leer) als wenn man das Videos erst herunterlädt und dann von der Festplatte startet oder eine DVD schaut. Auch ein externer Bildschirm braucht viel mehr Strom als der des Laptops.

Wenn Sie sich wie ich gerne mit historischer Technik umgeben, insbesondere mit Stereoanlagen, werden Sie erschreckt feststellen, dass ein Röhrenverstärker und ein "Revox"-Röhrentonbandgerät aus den sechziger Jahren zusammen rund 220 Watt verbrauchen. Hören Sie dasselbe mit einem tragbaren und ebenfalls zeitgenössischen "Uher-Report"-Transistorgerät an – zugegebenermassen nicht ganz so konzertant und nicht ganz so laut – verbrauchen Sie nur 2,5 Watt, also 88-mal weniger.

Heutzutage kann man – wenn es nur fürs Hören nebenbei ist – das Handy oder den MP3-Player auch an einen aufladbaren Bluetooth-Lautsprecher anschliessen und damit im Gegensatz zur Stereoanlage ebenfalls einen sehr grossen Teil an Energie einsparen.

Gefreut hat mich die zentrale Botschaft der Kampagne des Bundes zum Energiesparen: "Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht." Denn genau darum geht es: Um den sorglosen – und damit unwillkürlich leider auch verschwenderischen – Umgang damit, da nehme ich mich selbst gar nicht aus, wenn ich an viele vergangene Jahre denke. Sobald wir uns jedoch einmal bewusst sind, was genau wie viel Energie kostet, werden wir automatisch anders damit umgehen. Im Haushalt helfen die kleinen Stromkostenmessgeräte, die zwischen Steckdose und Stecker gesteckt werden, schon gut dabei, einen ersten Eindruck davon zu bekommen, wo sich die Energiefresser versteckt halten.

Ich will Sie damit nicht langweilen, ich sollte ja eigentlich Seife verkaufen... Ich wollte Ihnen nur eine Idee davon geben, dass es durchaus möglich ist, etwas zu tun, auch wenn vieles angesichts der dräuenden Krisen aussichtslos erscheint. Nicht jeder ist ja auch so ein Elektro-Bastler wie ich, also noch eine Idee.

Wer eher passioniert in der Küche ist, mag sich vielleicht mit energiesparendem Kochen vertraut machen. Man muss sich ja nicht gleich eine Kochkiste bauen, mich hat zum Beispiel neulich auch schon überrascht, dass Spaghetti gar nicht die ganzen zehn Minuten sprudelnd kochen müssen, es reichen nach dem Ankochen 60 Grad, man kann den Herd also rasch wieder herunterdrehen. Und es funktioniert. Da ich inzwischen weiss, wie enorm viel Strom es kostet, etwas zu erhitzen – egal ob Kaffeemaschine, Herd, Boiler, Föhn oder Elekro-Heizlüfter – war ich für diesen Hinweis dankbar. Auch Niedrigtemperaturgaren ist eine Variante, sowohl für Fleisch als auch für Gemüse.

In der Zwischenzeit habe ich mich bemüht, vor allem genügend Haarseifen zu rühren, tatsächlich sind sie zuletzt weniger Sorten ausverkauft gewesen als auch schon. Rasierseifen sind – wie versprochen – auch wieder erhältlich, wenn Sie sonst etwas vermissen, schreiben Sie mir bitte.

Der grassierenden Inflation zum Trotz bleiben die Preise zumindest vorerst stabil. Die für die Seifen benötigten Pflanzenöle haben sich zwar deutlich verteuert, im Schnitt um rund 40 Prozent, ich habe jedoch die Lagerbestände noch rechtzeitig aufstocken können. Das gilt auch für das Verpackungsmaterial, das schon im vergangenen Jahr ähnliche Aufschläge erfahren hat.

Wie es weitergeht mit all den zahlreichen Herausforderungen wissen wir alle nicht. Tun wir, was wir können. Aber tun wir das eben auch wirklich, so klein unser Beitrag auch sein mag. Die vielfältigen gegenwärtigen Krisen haben weder einen einzigen Schuldigen noch einfache Lösungen, auch wenn uns das die allgegenwärtigen Demagogen immer wieder gerne weissmachen wollen, ganz egal aus welcher politischen Ecke.

Bleiben wir bei uns bei all dem vor allem selbst treu. Wenn vieles unsicher scheint, wird und ist, ist es wichtig, sich nicht auch selbst noch korrumpieren zu lassen. Übernehmen wir unsere Verantwortung für das, was wir tun können, egal wie gross oder klein unser Beitrag ist. Hauptsache, wir tun es.

Ich wünsche Ihnen von Herzen eine gute Zeit.
Viele Grüsse aus Heiligkreuz
Wolfgang Frey

Aktuell

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Angekommen. Knapp 100 Heiligkreuzer Seifen sind in diesem Frühjahr beim gemeinnützigen Verein O-A-S-E angekommen und haben bereits erste Verwendung gefunden. Der O-A-S-E-Laden in Rheineck SG steht Menschen in finanzieller Not offen – seit Kriegsbeginn ausdrücklich auch Flüchtlingen aus der Ukraine. Weiterlesen


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Seifensäckchen mit dem Aufdruck "Wir haben genau einen Paneten."
Seifensäckchen. Sehen Sie im Video, wie die Baumwollsäckchen in Heiligkreuz bedruckt werden. Zum Beitrag

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