Heiligkreuzer Seife

Liebe Kundinnen, liebe Kunden

Es gab in diesem Jahr sehr viele Anfragen für Seifen-Sonderanfertigungen. Ein Offizier der Schweizer Armee rief an und fragte nach mehreren hundert – unbedingt biologisch abbaubaren – Seifen für einen mehrwöchigen sommerlichen Übungseinsatz seiner Soldaten in den Bergen. Die Schweizer Botschaften in aller Welt möchten in diesem Jahr zu Weihnachten Seifengeschenke machen und das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) erkundigte sich unter anderem bei mir, ob ich 15'000 Stück in einer hübschen Geschenkverpackung liefern könnte.

Zwei Dinge haben mich dabei besonders gefreut: Sowohl die Armee als auch das EDA haben explizit nach festen Seifen gefragt und auch die biologische Abbaubarkeit spielte eine Rolle. Dass staatliche Schweizer Stellen dieses Bewusstsein inzwischen internalisiert haben, freut mich sehr und es gibt Hoffnung, was unseren Planeten angeht. Freilich kann ich solche Mengen Seifen gar nicht herstellen, also habe ich mich bedankt und jeweils abgesagt, wie auch bei zahlreichen anderen Anfragen.

Sie haben selbst erlebt, dass ich insbesondere bei Haarseifen mit dem Seifenrühren ohnehin nicht nachkomme. Auch haben viele Kund/innen die blumigen Duftseifen vermisst, die erst jetzt nach und nach wieder verfügbar sind.

Es ist ein Jahr, in dem endgültig deutlich wird, dass die jahrzehntelang postulierte ständige Verfügbarkeit von allem – trotz aller neoliberalen Globalisierungs- und Digitalisierungseuphorien – eben doch nur eine Illusion ist. Am Ende sind es Menschen, die Felder bestellen, Plantagen pflegen, Früchte ernten, ihre Kerne zu Ölen pressen, diese verarbeiten, verschiffen und schliesslich vielleicht auch einmal zu Seife verarbeiten.

Werden Menschen krank oder fürchten sich davor – und das pandemiebedingt in aller Welt – dann ist eben nicht mehr alles allverfügbar. Und das war es ja, genau genommen, auch nie wirklich. Es schien einfach nur so. Wer einen Apfelbaum im Garten hat, weiss, dass er nie jedes Jahr genausoviele Äpfel macht. Alles, was lebt, hat Grenzen.

Die grassierende Vorstellung, der Mensch könne sich dieser Grenzen entledigen und sein, was er wolle, statt zu sein, was er ist, ist ebenso illusorisch wie die Vorstellung einer Allverfügbarkeit von Waren aller Art. Die Pandemie bringt all das wieder ins Bewusstsein und vielleicht ist sowas Altmodisches wie Demut etwas, was zumindest im Umgang damit helfen kann.

Mit Demut für unsere Rolle auf diesem Planeten hat die einzige Anfrage für eine Sonderanfertigung zu tun, welche ich in diesem Jahr dann doch angenommen habe: Entstanden sind neun individuell für eine Installation der Künstlerin Athena Vida gefertigte Seifenblöcke, die im Kunstmuseum Liechtenstein zu sehen ist. Die Ausstellung "Parlament der Pflanzen" rückt in den Blick, dass wir Menschen eben nicht die einzigen sind, die auf dieser Erde leben, auch wenn wir unser Zeitalter selbst schon "Antropozän" ("Zeitalter des Menschen") nennen. Was, wenn auch Pflanzen etwas mitzureden hätten? Eine spannende Frage, die diese Ausstellung noch bis Januar 2021 in Vaduz thematisiert.

Unterdessen habe ich freilich auch viele andere Seifen gerührt und dabei übers Jahr auch immer wieder einen Teil des Leims in hübsche bis kitschige 3D-Formen gefüllt, die nun wieder als Einzelstücke in der Spandose erhältlich sind. Dieser Tage habe ich die Nummer 201 in den Shop eingestellt. Derzeit sind gut 100 verschiedene bestellbar, für alle, die tatsächlich ein ganz einmaliges Geschenk suchen. In für uns allen schwierigen Zeiten ist Schenken sicher nicht nur zu Weihnachten eine schöne Idee.

Ein kleines Geschenk (sei es nun Seife oder etwas anderes) wird die Belastungen, die wir alle durch die Pandemie erfahren, sicher nicht beseitigen, aber vielleicht sorgt es bei all den Sorgen derzeit wenigstens für einen kleinen unbeschwerten und freudigen Augenblick. Dazu braucht es übrigens oft auch gar kein materielles Geschenk. Ein Lächeln, Zuhören, Anteilnahme, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und vor allem die Anerkennung der und der Respekt vor den jeweiligen Grenzen unserer/es Nächsten bewirken mindestens dasselbe.

Vielleicht ist das die versöhnliche Seite der Demutsmedaille. Wir können nicht immer alles haben. Wir haben – wie alles Leben auf der Welt – unsere Grenzen. Aber um uns gegenseitig etwas Gutes zu tun, braucht es eben auch oft viel weniger, als wir denken. Weder eine exzessive Globalisierung noch eine Allverfügbarkeit von Dingen – oft reicht schon etwas Menschlichkeit. Die haben wir in uns und die können wir tatsächlich wie kaum etwas anderes jederzeit verfügbar machen und schenken, wenn wir das nur möchten.

Passen Sie gut auf sich auf!

Herzliche Grüsse aus Heiligkreuz
Wolfgang Frey

Aktuell:

Heiligkreuzer Seifen im Kunstmuseum

Blick über ein Detail der Installation der Künstlerin Athena Vida bei der Vernissage der Ausstellung “Parlament der Pflanzen” im Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz. Gut zu erkennen ist der quer liegende orangefarbene Seifenblock.
Natürlich. Was, wenn nicht nur die Menschen, sondern auch die Pflanzen etwas zu sagen hätten, wenn es um unseren gemeinsamen einen Planeten geht? Diese Frage setzt das Kunstmuseum Liechtenstein mit der Ausstellung “Parlament der Pflanzen” in Szene. Zu sehen sind dort auch Heiligkreuzer Pflanzenölseifen. Weiterlesen

Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder

Ziegenmilchseife mit Lavendel und Sheabutter. In der Einzelstück-Variante #142.
Wählerisch. Das müssen Sie sogar sein, wenn Sie als Geschenk für einen lieben Menschen ein Heiligkreuzer Einzelstück auswählen – mehr als einhundert davon sind in diesem Jahr entstanden. Trotz der Qual der Wahl dürfen Sie sich am Ende sicher sein, auch bei zu Beschenkenden, die “schon alles haben”, noch zu überraschen. Genau dieses Einzelstück hat er oder sie eben bestimmt doch noch nicht. Weiterlesen

Zurück im Shop:

Patchouliseife mit Sheabutter

Patchouliseife mit Sheabutter
Patchouliseife mit Sheabutter
Wohltat für trockene Haut. Vegane Naturseife mit pflegender Bio-Sheabutter und einem Hauch Patchouli. Zur Seife

Bananenseife mit Bio-Milch

Exotisch fruchtig: Milchseife mit echter Banane und viel pflegendem Olivenöl (links die "Blockform rund Ornament", rechts die eckige "Blockform").
Bananenseife mit Bio-Milch
Fruchtig gelb. Mit echter Banane. Die Südfrucht pflegt mit zahlreichen Vitaminen und Mineralien. Zur Seife

Bio-Wildrosenseife mit Mandelöl und Sheabutter

Für gestresste und reifere Haut gleichermassen: Vegane Bio-Wildrosen-Gesichtsseife.
Bio-Wildrosenseife mit Mandelöl
Purer Luxus. Für gestresste und reifere Haut gleichermassen: Vegane Bio-Wildrosen-Gesichtsseife. Zur Seife

Bio-Seife mit Schlamm aus dem Toten Meer

Bio-Gesichtsseife mit Schlamm aus dem Toten Meer. Spürbar sanft.
Totes-Meer-Bio-Gesichtsseife
Vitalisierend. Eine milde vegane Bio-Gesichtsseife mit Schlamm aus dem Toten Meer. Luxus für zarte Haut. Zur Seife
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