Liebe Kundinnen, liebe Kunden
Über kaum etwas kursieren so viele Falschinformationen im Internet wie über Haarseife. Diese Explosion des Halbwissens scheint sich regelmässig vor allem dann zu ereignen, wenn ein einstiges Nischenprodukt auf einmal populär wird. Und es ist ja tatsächlich so: Haarseifen wurden zuerst in kleinen Seifenmanufakturen entwickelt und werden dort seither mit den unterschiedlichsten Rezepturen für speziell daran interessierte Kund/innen hergestellt – an einen Massenmarkt oder überhaupt ein grösseres öffentliches Interesse dachte lange niemand.
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Erst seit die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt eine breitere Rolle spielen und die Skepsis gegenüber den Inhaltsstoffen konventioneller Kosmetik- und Haarpflegeprodukte spürbarer wird, interessieren sich überhaupt mehr Menschen für das Haarewaschen mit Seife. Selbst die Industrie wird hellhörig und druckt nun mitunter "Haarseife" auf Seifenschachteln, die meist kaum etwas anderes enthalten als ganz normale Fabrikseifen aus Palmöl oder Schlachtabfällen wie Rindertalg.
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Ebenfalls aus kleinen Manufakturen kamen vor ein paar Jahren die ersten festen Shampoos – und weil sie so ähnlich aussehen wie Seife, werden beide gern verwechselt. Auch auf den Trend der festen Shampoos ist die Industrie längst aufgesprungen und beliefert damit inzwischen auch die Drogerien.
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Kurz: Haarewaschen mit Haarseife (oder auch mit festem Shampoo) ist inzwischen populär. Und wie immer, wenn etwas populär ist, wollen ganz offenbar ganz viele ganz gerne mitreden. In unzähligen Blogartikeln, auf Zeitschriften- und Beauty-Portalen werden regelmässig Tipps und Empfehlungen dazu herumgeboten, wobei die Beiträge meist nur dazu dienen, irgendwelche Produkte zu verkaufen, für die man beim entsprechenden Klick dann mitverdient (sogenannte Affiliate-Links). Nur: In vielen Fällen wird dort leider schlicht Unsinn erzählt.
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Die häufigsten Falschinformationen entstehen durch eine Verwechslung von Haarseife und festem Shampoo, die ausser der Optik nun wirklich gar nichts gemein haben und auch unterschiedlich funktionieren. So braucht man für feste Shampoos, die im Prinzip nichts anderes sind als ein flüssiges Shampoo ohne Flüssigkeit, beispielweise keine saure Spülung, um eines der häufigsten Missverständnisse zu nennen.
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Besonders ärgerlich finde ich persönlich zudem die zahlreichen Beiträge zum Thema "Haarseife selber machen", in denen dafür geworben wird, eine Kernseife zu raspeln, in warmem Wasser aufzulösen, mit etwas Öl, Farbe und Duft zu vermischen, dann in Förmchen zu geben und wieder trocknen zu lassen. Basteln Sie gerne mit Kindern so etwas, das kann Spass machen, aber bitte waschen Sie sich damit nicht die Haare.
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Auf Einladung der Regionalzeitung "Prättigauer und Herrschäftler" habe ich vor ein paar Tagen alles Wissenswerte zum Thema Haarseife in einem Gastbeitrag kompakt zusammengefasst. Falls Sie sich mit dem Thema noch nicht befasst haben, erhalten Sie dort einen Überblick. Vertieftere Informationen zum Thema Haarewaschen mit Seife finden Sie zudem auf der Webseite in der Rubrik "Seifenwissen". Dort ist zum Beispiel auch der Unterschied zwischen Haarseifen und festen Shampoos ausführlich erklärt.
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Von den vielen schrecklichen Bildern des Erbebens im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien ist mir eines von einem völlig verwüsteten Strassenzug aus Aleppo in Erinnerung geblieben. Erst wurde die Stadt durch einen blutigen – und in unseren Breiten kaum mehr beachteten – Krieg halb zerstört und nun durch die bebende Erde fast vollends dem Boden gleichgemacht. Ich muss bei Aleppo unwillkürlich immer auch an die Berufskollegen denken, die dort, wo sie noch konnten, trotz allem immer noch ihre traditionellen Seifen gefertigt haben. Es ist ein Privileg, hier in der Schweiz Seifen rühren zu können.
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Ich wünsche Ihnen allen eine gute Zeit und grüsse Sie herzlich aus Heiligkreuz Wolfgang Frey
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