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Heiligkreuzer Seifen im Kunstmuseum

Blick über ein Detail der Installation der Künstlerin Athena Vida bei der Vernissage der Ausstellung "Parlament der Pflanzen" im Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz. Gut zu erkennen ist der quer liegende orangefarbene Seifenblock.

Blick über ein Detail der Installation der Künstlerin Athena Vida bei der Vernissage der Ausstellung “Parlament der Pflanzen” im Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz. Gut zu erkennen ist der quer liegende orangefarbene Seifenblock aus Heiligkreuz.

Museal. Für die Installation “Florastrale” der Künstlerin Athena Vida sind in der Heiligkreuzer Seifenmanufaktur neun Seifenblöcke in drei verschiedenen Farben entstanden. Zu sehen ist das Werk noch bis Mitte Januar 2021 im Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz.

Bericht im Online-Magazin “Qultur.ch” vom 11. Oktober 2020:

Heiligkreuzer Seifen im Kunstmuseum

Seifen erwartet man in Ausstellungen eher selten. Im Kunstmuseum in Vaduz sind sie Teil einer Installation in der aktuellen Schau «Parlament der Pflanzen». Was, wenn nicht nur die Menschen, sondern auch die Pflanzen etwas zu sagen hätten, wenn es um den einen gemeinsamen Planeten geht? Diese Frage stellt das Kunstmuseum Liechtenstein mit der Ausstellung «Parlament der Pflanzen».

Christian Imhof / 12.10.20

Während die Gegenwart längst als das «Zeitalter des Menschen» («Anthropozän») gilt, erinnert die Ausstellung daran, dass alles auf der Erde mit allem verbunden ist, zusammenwirkt und kollaboriert. Dazu richtet die Kuratorin Christiane Meyer-Stoll den Blick auf die vielgestaltigen und komplexen Verflechtungen in der Welt der Pflanzen.

Eine Idée fixe aus Seife

Die eigens für die Ausstellung geschaffene Installation «Florastrale» der Künstlerin Athena Vida vereint auf rund zehn Quadratmetern neun Szenen – arrangiert aus den unterschiedlichsten Naturprodukten. Zum Einsatz kommen unter anderem Blüten, Blumen, Wurzeln, Wachs, Trockenfrüchte, Holz, Pilze, Harz, Kristalle – und kaltgerührte Seife aus Heiligkreuz. Die Seifenblöcke in drei verschiedenen Farben ziehen sich wie eine Idée fixe durch jede der neun in halboffenen Glaskästen gefassten Szenen.

Nach den Wünschen der Künstlerin, die Oberwil im Simmental lebt und arbeitet, wurden die Blöcke dafür in drei verschiedenen Farben in der Heiligkreuzer Seifenmanufaktur von Hand kalt gerührt. Vorgabe von Athena Vida war, dass die Seifen – ebenso wie die anderen in der Installation verwendeten Materialien – natürlichen Ursprungs sind.

Die herausfordernde Farbe Lila


«Das war vor allem bei der Farbe Lila eine Herausforderung», sagt Wolfgang Frey, der Gründer und Inhaber der kleinen Manufaktur im Seeztal. «Während sich Blau mit Indigo und Orange mit Kurkuma, Paprika und Karottensaft recht einfach realisieren lassen, kommt für Lila praktisch nur die Alkannawurzel in Frage – da Seife aus Lauge und Fetten besteht, müssen Farben laugenstabil sein.» Violette Blüten beispielsweise würden beim Rühren der Seife braun werden.

Das Problem beim Färben mit Alkanna: Diese Naturfarbe ist äusserst sensibel, was den pH-Wert, also die Alkalität angeht. Das Spektrum reicht von Tiefrot über violette Töne bis hin zu blau. Da sich der pH-Wert während des Rührens und der Reifezeit der Seife deutlich verändert, changiert auch jeweils der Farbton. Das Ergebnis vorab abzuschätzen, ist daher nicht ganz einfach.

Am Ende sind die drei bestellten Farben gelungen. Die Seifenblöcke bestehen aus Bio-Kokosöl und Olivenöl extra vergine. Eingearbeitet wurden von der Künstlerin Athena Vida gesammelte Blüten.

Teil eines grösseren Ganzen

Angesichts der Pandemie und aller damit verbundenen Schwierigkeiten habe er in diesem Jahr fast alle Anfragen für individuelle Auftragsarbeiten ablehnen müssen, sagt Wolfgang Frey. Diese eine habe er jedoch sehr gerne umgesetzt. «Das Anliegen der Künstlerin Athena Vida und der Ausstellung ist nicht nur wichtig, sondern auch für uns alle existenziell: Angesichts von Umweltzerstörung und Klimakatastrophe ist es überlebenswichtig, dass auch die Menschen erkennen, dass alles auf unserem Planeten miteinander zusammenhängt und der Mensch nicht der Herr über alles, sondern eben nur ein Teil eines viel grösseren Ganzen ist.»

Dieser Philosophie trägt die Heiligkreuzer Seifenmanufaktur seit ihrer Gründung Rechnung, etwa mit einem komplett plastikfreien Online-Shop und einer klimaneutralen Produktion. Der gesamte verwendete Strom stammt aus zertifizierter Wasserkraft und eigenen Solarpanels. Geheizt wird mit Holz aus der Umgebung.

Eine Frage der Zutaten

Sämtliche Seifen sind ausschliesslich natürlich gefärbt und wenn überhaupt, dann mit naturreinen ätherischen Ölen beduftet. Verwendet werden hochwertige Pflanzenöle und bewusst weder Palmöl noch Fette von toten Tieren, wie sie von der Industrie aus Kostengründen nach wie vor verbreitet Einsatz finden.

«Es mag auf den ersten Blick verlockend sein, es sich mit günstigen Ölen und Fetten oder künstlichen Farben und Düften einfacher und billiger zu machen», sagt Wolfgang Frey. «Letztlich sollte bei allem, was man tut, aber der Sinn im Vordergrund stehen, so wie bei dieser Ausstellung in Vaduz.»

Die Ausstellung «Parlament der Pflanzen» im Kunstmuseum Liechtenstein im Städtle 32 in Vaduz ist noch bis zum 17. Januar 2021 zu sehen. Der Eintritt kostet 15,– Franken, ermässigt 10,– Franken.

Die Heiligkreuzer Seifenmanufaktur

Die Heiligkreuzer Seifenmanufaktur stellt seit 2015 kaltgerührte Naturseifen auf der Basis von hochwertigen Pflanzenfetten- und ölen sowie ausschliesslich natürlichen Farben und Düften her. Der Gründer und Inhaber Wolfgang Frey rührt bis heute jede Seife selbst. Im Sortiment sind inzwischen 46 verschiedene Rezepturen, die Palette reicht von Seifen zum Duschen, Baden und Händewaschen über Haarseifen, Rasierseifen bis hin zu Putzseifen. Vertrieben werden die Seifen über den Direktverkauf in Heiligkreuz, europaweit über den eigenen Online-Shop (heiligkreuzer-seife.ch) mit einem komplett plastikfreien Versand sowie durch einige wenige ausgewählte Detaillisten sowie Unverpacktläden. Beschäftigt werden derzeit drei Teilzeitmitarbeiter/innen in den Bereichen Verpackung und Versand.

 

Bericht der News-Seite “Die Ostschweiz” vom 12. Oktober 2020:

Bericht in der Tageszeitung “Liechtensteiner Vaterland” vom 14. Oktober 2020:


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